Interview mit dem WEP Report

Im November 2018 ist der ehemalige Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen in der Kreisstadt Pinneberg Torsten Hauwetter (CDU) vom Pinneberger Kreistag zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der WEP Wirtschaftsförderung gewählt worden. Hauwetter verfügt über langjährige wirtschafts- und finanzpolitische Erfahrungen in der Kommunalpolitik. Privat ist der Pinneberger Radio- und Fernsehtechnikermeister in einem internationalen Konzern tätig. Wie sieht er seine neue Aufgabe?

WEP: Herr Hauwetter, jeder, der ein Amt übernimmt, bringt seine eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten dafür mit. Wie ist Ihre Handschrift, welche Philosophie, welche Ziele verfolgen Sie?

Hauwetter:  Mein Motto lautet: man kann Dinge nur bewegen, wenn man sie anpackt! Leider hat sich in den letzten Jahren in der Gesellschaft eine Kultur des Dagegen- und Schlechtredens etabliert. Ich sehe die Chancen und fördere eine Kultur, in der man Ideen und Möglichkeiten ergebnisoffen betrachtet,  diskutiert und Lösungen sucht.

 WEP: Mit der Gründung der WEP-Holding haben Kommunen, so sie denn Mitglied sind, mehr Möglichkeiten, die Wirtschaftsförderung für den Kreis mitzugestalten. Wie können Sie als Aufsichtsratsvorsitzender unterstützend wirken, dass diese neue Konstellation den Gemeinsinn der Beteiligten stärkt und zu einer erquicklichen Zusammenarbeit zum Vorteil aller führt?

Hauwetter: Mittelfristig werden sich die Kommunen im Kreis nur durch ein gemeinsames Auftreten als attraktiver Wirtschaftsstandort im Wettbewerb um Unternehmen präsentieren und behaupten können. Die WEP kann und soll hier übergreifend und kompetent als Partner tätig werden, sodass der Wirtschaftsstandort Kreis Pinneberg noch mehr als bisher in der Metropolregion Hamburg und Deutschland wahrgenommen wird. Durch meine langjährige Tätigkeit als Kommunalpolitiker kenne ich die Bedürfnisse beider Seiten, sowohl Kreis als auch Kommunen und kann daher meine Erfahrungen als Ansprechpartner und Vermittler einbringen.

WEP: Werden Sie sich dafür einsetzen, dass weitere Städte und Kommunen mitmachen?

Hauwetter: Eindeutig ja. Ich hatte mich schon seinerzeit als Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen persönlich dafür eingesetzt, dass die Stadt Pinneberg der Kommunalholding beitritt. Je mehr mitmachen, desto stärker kann die WEP Holding auftreten.

WEP: Wo liegen Ihrer Meinung nach die Schwerpunkte, um den bislang wirtschaftlich erfolgreichen Kreis Pinneberg für die Zukunft noch fitter zu machen und wettbewerbsfähig zu halten?

Hauwetter: Die WEP hat die Aufgabe bekommen, eine Marke für den Wirtschaftsstandort Kreis Pinneberg zu entwickeln. Ich denke, wir müssen unsere Stärken und Standortfaktoren noch intensiver herausarbeiten und entsprechend präsentieren. Wir sind ein überaus attraktiver Standort im Dreieck zwischen Nord- und Ostsee sowie der Großstadt Hamburg, haben viel zu bieten, das müssen wir auch professionell transportieren.

WEP: Haben Sie ein Rezept, wie die Kreiswirtschaftsförderung und die Kommunen dem Gewerbegrundstücksmangel und den damit verbundenen hohen Preisen begegnen können?

Hauwetter:  Die ultimative Lösung hab ich natürlich auch nicht in der Tasche. Ich denke aber, dass es grade in der aktuellen Situation wichtig ist, neue Wege zu beschreiten. Aus meiner Sicht wird insbesondere die Revitalisierung von Altflächen in der nächsten Zeit eine immer größere Rolle spielen. Auch das Thema der interkommunalen Zusammenarbeit bei der Erschließung von Gewerbegebieten wird zum Schlüsselfaktor werden.

WEP: Was ist Ihnen in der Zusammenarbeit mit der WEP-Holding und der WEP-Geschäftsführung besonders wichtig?

Hauwetter: Mir ist wichtig, dass wir alle zusammen als Team am gleichen Strang ziehen, und dann auch noch in die gleiche Richtung. Die besten Ergebnisse werden durch einen offenen und ehrlichen Umgang auf Augenhöhe  erzielt.